Er ist Stein Nummer 18 entlang der goldenen Straße, die Böhmen und Nürberg verbindet. Heute ist feierlich und ökumenisch ein Gedankstein in Hirschau für Hieronymus von Prag enthüllt worden, der auf die besondere Rolle Hirschaus für die Reformations- und Kirchengeschichte hinweist. Keine gute Rolle - im Nachgang.
Hieronymus war auf dem Rückweg vom Konstanzer Konzil, auf dem man seinen Vertrauten Jan Hus festgenommen und dann verbrannt hatte. In Hirschau gab er sich als dessen Anhänger zu erkennen und wurde daraufhin im Pfarrhaus festgenommen und überstellt. So wurde auch er am gleichen Ort wie Hus für seine Kirchenkritik verbannt.
Hus und Hieronymus gelten als Vordenker und Vorläufer der Reformation.
Der Gedenkstein zeigt die Festnahme und einen Abedmahlskelch im Relief. Es war eine der zentralen Forderungen der Reformer: Der Laienkelch. Auch Nichtpriester sollten beim Abendmahl Wein bekommen - wie es in der Heiligen Schrift steht.
Enthüllt wurde er ökumensich. Diakon Richard Sellmeyer und Pfarrer Stefan Fischer hielten gemeinsam eine Andacht - aus einer Mappe, die sie sich gegenseitig in die Hand gaben. "Das miteinander, gerade vor diesem Stein und der Geschichte, hat mit zutiefst berührt", einer der Initiatoren.
"Wenn Hieronymus das heute sieht. Er würde sich freuen."