LEKTORENAMT ÜBERTRAGEN

Im Festgottesdienst in der bis auf den unter Coronabedingungen letzten Platz gefüllten Gustav-Adolf-Gedächtniskirche wurde am Sonntag Kantate Margot Biegler aus Schnaittenbach das Amt der Lektorin der Evangelisch-Lutherischen Kirche übertragen. Manuela und Dr. Thomas Falk gestalteten den besonderen Gottesdienst unter anderem mit Stücken von J. Pachelbel und J. Rutter, sangen dazu teils sogar im Duett. Gekommen war auch der Beauftragte des Dekanatsbezirks für Lektor*innen und Prädikant*innen, Pfarrer Norbert Schlinke aus Oberviechtach, der den Gottesdienst mit gestaltete und ein Grußwort sprach. 

Biegler stammt ursprünglich aus Siebenbürgen, hat Verwaltungswesen studiert und ist heute in einer großen staatlichen Behörde tätig. Neben Beruf und weiteren Ehrenämtern absolvierte sie die Ausbildung der Landeskirche zur Lektorin, die u.a. acht Wochenendseminare und Praxiselemente umfasst. 

"Im Januar 2019 kam die entscheidende Frage", erzählte Pfarrer Fischer, der auch die Ausbildung vor Ort übernahm. "Kannst du dir vorstellen Lektorin zu werden? Du hast dich mit dem Vorschlag und dem Dienst identifizieren können. In viele Reflexionsgesprächen haben wir miteinander und voneinander gelernt. Ich habe dich als emphatischen Menschen mit einer ungeheuren Wahrnehmungskompetenz und großer Liebe zu Liturgie und Ästhetik kennengelernt."

Der Lektorendienst bedeutet mehr, als etwas zu lesen. Er ist ein Verkündigungsamt bei dem eigenverantwortlich Gottesdienste geleitet werden und Lesepredigten vorgetragen werden. "Es bedeutet als ganze Person, mit der eigenen Lebensgeschichte und -erfahrung, von der Hoffnung zu singen". Nach evangelischem Verständnis bedarf es keine extra Weihe. Jede*r ist in der Taufe dazu befähigt mit seinen Gaben das Evangelium zu verkünden. Einzelne lassen sich dafür ausbilden und tun dies öffentlich.

Fischer machte Mut: Nicht du trägst das Amt. Es trägt dich. Im Gottesdienst nahm er auch die Verpflichtung vor und verlas die Urkunde über die Bestellung zur Lektorin, legte ihr die Hände auf und segnete sie für ihren Dienst. 

Beauftragter Schlinke betone "Wir freuen uns, dass Sie die Ausbildung auf sich genommen haben, dass es Sie bereichert hat und dass Sie hier Gottesdienste halten werden! Sie werden gebraucht und die Leute freuen sich auf Sie".

Vertrauensmann Ulrich Gerlach sprach im Namen des Kirchenvorstandes. "Heute ist der Tag und du bist Lektorin, auch wenn es einmal schwer wird, das sage ich als langjähriger Kirchenvorstand: Wer bereit ist zu geben, der wird empfangen. Und das habe ich gemerkt. Das wünsche ich dir für deinen Dienst auch." Er überreichte ein kleines Präsent und einen Blumenstrauß in den Lieblingsfarben.