Herr Diakon Bublitz, Sie sind der Leiter der katholischen Klinikseelsorge am Klinikum Amberg. Bei Ihnen verbindet sich Theologie und Medizin auch ganz persönlich.
Ich bin seit 25 Jahren als kath. Diakon im Kirchendienst und seit fast drei Jahren in der Krankhausseelsorge hier im Klinikum Amberg. Erlernt habe ich den Beruf des Krankenpflegers mit der Weiterbildung zum Fachfrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin. Ich bin verheiratet, habe drei Kinder und wohne in Sulzbach-Rosenberg.
Wie haben Sie die Situation während der Coronazeit im Klinikum wahrgenommen?
Die Situation war schon sehr bedrückend. Es durfte ja für Wochen kein Besucher ins Klinikum. Nur bei der Geburt durfte der Partner mit und bei Sterbenden durfte eine Person zu Besuch kommen. Die Patientinnen und Patienten waren sehr oft einsam. Gerade die älteren Menschen konnten da nicht mit Handy oder Telefon Kontakt zu ihrer Familie halten. Auch wenn das Pflegepersonal viel geleistet hat, so konnte es doch nicht die benötigte Zuwendung und „Streicheleinheiten“ ersetzten welche diese Patienten von ihren Angehörigen bekommen hätten.
Gabe es auch positive Erfahrungen in dieser Zeit?
Viele unserer Patienten haben in dieser Zeit von ihren Angehörigen Briefe oder Päckchen bekommen. Mit Fotos oder Bildern, welche die Enkelkinder gemalt haben oder mit selbst gebastelten Sachen. Besonders angetan war ich über eine Videobotschaft welche ich mit meinem Handy zu einer hochbetagten Patientin brachte. Da hat die Tochter via Handyvideo eine Botschaft geschickt und am Schluss hat die Tochter für ihre Mutter ein Lied gesungen und da hat die alte Dame, dann leise mitgesungen und gelächelt.
Wir sagen vielen Dank für diese Einblicke und wünschen Ihnen weiterhin Gesundheit und Segen für Ihren Dienst.