"Das ist das erste Weihnachten, an dem wir keine Weihnachtslieder singen!", begrüßte Pfarrer Fischer zum Festgottesidenst am Abend des ersten Feiertages, für den Anmeldung notwendig war, damit die Abstände sichergestellt waren. "Sie haben heute viel Raum um sich, aber wo alles auf Distanz gehen muss, kommt Gott nahe!".
Auch, wenn das gemeinsame Singen nicht möglich war, war der Gottesdienst nicht weniger festlich. Kantor Dr. Thomas Falk hatte ein kleines Ensemble zusammengestellt. Lisa-Marie Holzschuh an der Querflöte und Manuela Falk (Sopran), boten der anwesenden Gemeinde einen hochkarätigen Hörgenuss bekannter Lieder wie "o du fröhliche" aber auch große Literatur unteranderen von Telemann.
„Die Leute wollen Frieden, keine Katastrophen! Und Gott will es auch.", so Fischer. Er erzählte eine seiner Lieblingsweihnachtsgeschichten und ging dann auf die Frage ein, wie es mit Gott und dem Leid - gerade angesichts der Pandemie sei.
„Die Leute wollen Frieden, keine Katastrophen! - Wir haben sie aber. Für Senioren, für Familie, für Wirtschaft, Kliniken, Kirchen. Wie schön wäre das. Auf einmal eine Sondersendung kommen würde, wie einer, der über den Berg entgegenrennt barfuß, abgehetzt freudestrahlend und vor Freude winkt und schreit: „Es ist vorbei! Wir haben es geschafft!“ Wenn Krankenschwestern und Ärztinnen in den Intensivstationen aufatmen und es dort still werden würde, besinnlich still, die Geräte nicht mehr piepsen, man in Ruhe alle Handschuhe, Brillen und Schutzkittel ablegen würde. Geschafft." Immer wieder höre man von Leute, die Gott als Denkzettelverpasser hinter allem sehen. "Mit einem solchen Gott, will ich nichts zu tun haben. Es ist nicht der Gott, an den wir an Weihnachten erinnern, der Mensch wird." Warum es Krankheiten wie diese gibt, wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass Gottes Heil noch nicht vollkommen ist. "Die Dunkelheit ist da. Aber in jeder Dunkelheit findet Gott Raum für einen neuen Anfang. Wie damals in Bethlehem." Mit den Worten der weihnachtlichen Geschichte endete dann auch seine Predigt.
Das Konzert wurde von der Landeskirche als Würdigung ehren- und nebenamtlichen Engagements gefördert.
Eine Lichtinstallation und Kerzenlicht sorgten für ein besinnliches Ambiente.