„Papa, du fehlst mir so sehr!“, klagt die kleine Emma. Sie ist sechs Jahre alt. Ihre Geschichte läuft heute den ganzen Tag im Radio. Ihr Papa ist schon sehr früh verstorben. Sie hat ihm einen Brief geschrieben und wollte ihn an einem Luftballon zu ihm in den Himmel schicken. Das hat nicht geklappt.
Deswegen hat sich der Radiosender etwas einfallen lassen: ein größerer Ballon muss her.
Ein echter Ballon, um echt in den Himmel zu fahren.
Diese Geschichte hat mich tief berührt, auch wenn ich selbst nicht Papa bin. Aber auch ich habe meinen Vater früh verloren, wie Emma. Eine rührende Idee, den Himmel näher kommen zu lassen. Aber dennoch glaube ich nicht, dass der Ballon Emma oder ihre Nachricht zu ihrem Papa tragen wird - und wenn er auch noch so hoch steigen würde. Da oben ist er nicht.
Ja, ich glaube auch, dass ihr Papa jetzt im Himmel ist. Da, wo Gott ist. Aber, nein, da oben ist er nicht. Denn nicht da, wo der Himmel ist, ist Gott, sondern da wo Gott ist, ist der Himmel.
Pfarrer Stefan Fischer