Stehende Ovationen, bei denen es das Publikum nicht mehr auf Kirchenbänken hielt, gab es für Kirchenmusikdirektor Gerd Hennecke und Blockflötistin Verena Schmid am Ostersonntag. Schmid - aus Altdorf kommend - studierte an der Hochschule für Musik in Nürnberg (Hauptfach Blockflöte). Hennecke ist Kirchenmusikdirektor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Dekanatskantor in Sulzbach-Rosenberg.
Das Dekanatskantorat Sulzbach-Rosenberg und die Kirchengemeinde Hirschau luden zum feierlichen Osterkonzert "virtuoser Art" in die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche. Die Veranstaltung zog Besucherinnen und Besucher nicht nur aus Hirschau, sondern aus der ganzen Region in die evangelische Pfarrkirche, die Pfarrer Stefan Fischer herzlich willkommen hieß. Gerd Hennecke entlockte der Hey-Orgel Klänge, die selbst den regelmäßigen Gottesdienstbesuchern neu waren. Er bot durch fliegende Registerwechsel von Piano bis zum Orgeltutti ein Feuerwerk an Klängen. Im Zusammenspiel und Wettstreit zwischen weichen und doch raumfüllenden Blockflötenfarben und gewaltigen bis zarten Orgelklängen, bei denen abwechselnd je ein Instrument die Oberhand behielt, ergab sich ein einmaliges Klangerlebnis, das die Zeit wie im Flug vergehen ließen. "Wahrhaft virtuos", stieß eine begeisterte Hörerin, während zweier Stücke laut aus.
Es erklangen Werke quer durch die Jahrhunderte. Johann Sebastian Bachs Präludium in D-Dur, Händels Orgelkonzert in g-moll bis hin zu Komponisten wie dem 1958 geborenen Hans-André Stamm, um nur einige zu nennen. Von letzterem bot sich dem Publikum ein bunter Strauß Variationen über das Osterlied "Korn das in die Erde". Im Choral lautet der Text bei tiefer werdenden Tönen: "das in den Tod versinkt", wo die Melodie dann zum Ruhen kommt, wie ein Leichnam in der Grabestiefe. Die Variationen mieden dieses Absinken der Töne konsequent und zeichneten das Bild des aufstrebenden und durchbrechenden Lebens des sprossenden Keims in wahrhafter Ostermanier. Vermutlich meinte Fischer das, als er bei der Begrüßung meinte, er lasse nun der ausgewählten Musik den Raum, denn diese könne mehr über Ostern verkünden als tausend Worte. Finale bildete die Variation der legendär Heinrich VIII. zugeschriebenen Melodie "Greensleeves" - in einer beschwingten Leichtigkeit, bei der den Zuhörenden "Freud" und "Entzücken", wie es in der zugehörigen Volksweise heißt, in den Gesichtern geschrieben standen.
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